Übersicht: Zeitintervalle
Das Analysieren oder Kategorisieren von Daten nach Zeitintervallen kann wegen der verschiedenen Arten von vorhandenen Wirtschaftskalendern mitunter recht schwierig sein. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Regeln in Bezug auf wann das Wirtschaftsjahr beginnt und endet. Auch kann das Jahr auf unterschiedliche Weise in Wirtschaftsperioden unterteilt sein.
In Monarch ClassicMonarch Classic ist daher eine Zeitintervallfunktion vorhanden, die Ihnen die Analysierungs- und Kategorisierungsarbeit erleichtern soll. Diese Funktion ermöglicht Ihnen, das Wirtschaftsjahr und die Wirtschaftsperioden Ihres Unternehmens (oder der zu analysierenden Daten) zu definieren und diese Informationen dann beim Summieren der Daten sowie auch in den 14 neuen Datumsfunktionen zu verwenden. Auch können Sie dabei Ihre eigene Formatierungsmaske für die einzelnen 13 Zeitintervalle verwenden. Diese Einstellungen werden automatisch im Modell und können außerdem auch in der Registrierdatenbank gespeichert werden, um beim Erstellen eines neuen Modells als Standardwerte zu dienen.
Um die Zeitintervalle anwenden zu können, müssen sie erst für Ihr Unternehmen oder die zu analysierenden Daten definiert werden. Das wird im Dialogfeld Zeitintervalloptionen ausgeführt. Sobald die Zeitintervalle definiert sind, können sie in den neuen Datumsfunktionen wirksam angewendet werden. Auch können diese Zeitintervalle auf der Registerkarte „Übereinstimmung“ für die Summierungsschlüsselfeldwerte verwendet werden.
In der folgenden Tabelle sind die einzelnen Zeitintervalle nebst Beschreibung
aufgeführt. Auf diese Zeitintervalle kann auf der Registerkarte „Übereinstimmung“
des Dialogfelds Schlüsselfeld über
die Dropdown-Liste „Zeitintervalle“ zugegriffen werden.
Intervall |
Bedeutung |
Kalenderjahr |
Ein volles Kalenderjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember. |
Kalenderhalbjahr |
Eine Hälfte des Kalenderjahres. Entweder die sechs Kalendermonate vom 1. Januar bis zum 30. Juni oder die Zeit vom 1. Juli bis zum 31. Dezember. |
Kalenderquartal |
Ein Viertel des Kalenderjahres. Das heißt, drei Kalendermonate, die entweder am 1. Januar, 1. April, 1. Juli oder 1. Oktober beginnen. |
Kalendermonat |
Ein Kalendermonat. |
Kalenderwoche |
Eine Kalenderwoche. Dies wird weiter unten unter Kalenderintervalle noch weiter erörtert. |
Tag |
Ein einzelner Tag. Er beginnt um Mitternacht (00:00:00) und läuft bis zur folgenden Mitternacht. |
ISO8601-Jahr |
Ein ISO8601-Jahr, d. h. die 52-53 ISO8601-Wochen eines bestimmten Kalenderjahres. |
ISO8601-Woche |
Eine ISO8601-Woche. Dies wird weiter unten unter ISO8601-Intervalle noch weiter erörtert. |
Geschäftsjahr |
Ein volles Geschäftsjahr. Es gibt zwei Arten von Geschäftsjahren: monatsbasierte und wochenbasierte. Dies wird weiter unten unter Geschäftsintervalle noch weiter erörtert. |
Geschäftshalbjahr |
Eine Hälfte des Geschäftsjahres, d. h. zwei Geschäftsquartale. |
Geschäftsquartal |
Ein Viertel des Geschäftsjahres. Dies wird weiter unten unter Geschäftsintervalle noch weiter erörtert. |
Geschäftsperiode |
Eine Geschäftsperiode. Entweder ein Monat oder eine vier- bzw. fünfwöchige Periode. Dies wird weiter unten unter Geschäftsintervalle noch weiter erörtert. |
Geschäftswoche |
Eine Geschäftswoche. Dies wird weiter unten unter „Geschäftsintervalle“ noch weiter erörtert. |
Kalenderintervalle
Die Kalenderintervalle sind im Großen und Ganzen unmittelbar verständlich, mit Ausnahme von „Kalenderwoche“. Kalenderwochen sind gewöhnlich siebentägige Perioden, die an einem bestimmten Tag der Woche beginnen. Eine Kalenderwoche darf die entsprechende Kalenderjahresgrenze nicht überschreiten. Es muss daher immer zu Anfang oder Ende des Kalenderjahres ein angebrochenes Wochenintervall mit berücksichtigt werden, da ein Jahr (d. h. 365 oder 366 Tage) nicht genau in Wochen (d. h. in siebentägige Perioden) aufgeteilt werden kann.
Mithilfe des Dialogfelds Zeitintervalloptionen können Sie genau angeben, wie das Jahr in Kalenderwochenintervalle aufgeteilt werden soll. Dazu können drei verschiedene Methoden verwendet werden:
Die erste Woche beginnt am 1. Januar, ganz gleich, um welchen Tag der Woche es sich dabei handelt. Die Wochen werden dann von 1 bis 53 nummeriert, wobei Woche 53 eine angebrochene Woche ist, die aus 1 oder 2 Tagen besteht, die Ende Dezember noch übrig sind. Diese Wochennummerierung entspricht der Funktion „Week“ in Monarch Classic, wenn der 2. Parameter ausgelassen wird.
Volle Wochen beginnen an einem bestimmten Tag der Woche, wobei es sich um einen beliebigen der sieben Wochentage handeln kann. Die erste volle Woche des Jahres beginnt mit dem ersten Auftreten des designierten Tages am oder nach dem 1. Januar. Wenn der festgelegte Tag zufällig der 1. Januar ist, werden die Wochen von 1 bis 53 genau wie mit Methode 1 nummeriert. Wenn der erste festgelegte Tag irgendwann nach dem 1. Januar liegt, was weit häufiger der Fall ist, gelten die Tage im Januar vor dieser ganzen Woche als Woche 0. Daher werden die Wochen von 0 bis 52 (bzw. in manchen Jahren von 0 bis 53) nummeriert. Diese Wochennummerierung entspricht in Monarch Classic der Funktion „Week“, in der der 2. Parameter den designierten Anfangstag für volle Wochen angibt.
Genau wie bei Methode 2 mit dem Unterschied, dass die erste Teilwoche, falls zutreffend, als Woche 1 gilt. Daher werden die Wochen von 1 bis 53 (bzw. in manchen Jahren von 0 bis 54) nummeriert. Diese Wochennummerierung entspricht der Funktion „WeekNum“ in Excel, mit dem Unterschied dass die Wochen dort nur am Sonntag oder Montag beginnen können, während der Wochenbeginn in Monarch Classic auf jeden beliebigen Wochentag festgelegt werden kann.
ISO8601-Intervalle
ISO8601 ist ein internationaler Standard zum Definieren von Datums- und Zeitwerten. Nach diesem Standard besteht eine Woche aus sieben Tagen, die an einem Montag beginnen, und ein Jahr besteht aus 52 oder 53 vollen Wochen, beginnend mit dem Montag, der dem 1. Januar am nächsten liegt. Dadurch kann es häufig vorkommen, dass die erste Woche eines ISO8601-Jahres noch bis zu drei Tage aus dem vorherigen Kalenderjahr enthält. Gleichfalls kann es passieren, dass die letzte Woche eines ISO8601-Jahres bereits bis zu 3 Tage des neuen Kalenderjahres enthält.
Geschäftsintervalle
Monarch Classic unterstützt die folgenden beiden Arten von Geschäftsjahren, um möglichst vielen Geschäftsintervalldefinitionen gerecht zu werden: monatsbasierte und wochenbasierte.
Monatsbasiert
Monatsbasierte Geschäftsjahre bestehen aus 12 Kalendermonaten und beginnen am ersten Tage des designierten Anfangsmonats. Sie können beispielsweise Oktober als Anfangsmonat angeben, in welchem Fall das Geschäftsjahr dann am 1. Oktober beginnt und am 30. September des nächsten Kalenderjahres endet. Ein monatsbasiertes Geschäftsjahr enthält daher immer 365 oder 366 Tage.
Monatsbasierte Geschäftsjahre werden in Halbjahre, Quartale und Monate (die gewöhnlich „Perioden“ genannt werden) entsprechend unterteilt. Diese Perioden können auch in Geschäftswochen aufgeteilt werden, wobei dann jedoch immer eine angebrochene Woche am Anfang und/oder Ende des Geschäftsjahres vorhanden ist, da keine Geschäftswoche Tage enthalten darf, die außerhalb des angegebenen Geschäftsjahres liegen.
Mithilfe des Dialogfelds Zeitintervalloptionen ist es möglich, ganz genau anzugeben, wie das monatsbasierte Geschäftsjahr in Geschäftswochenintervalle unterteilt werden soll. Diese Optionen laufen genau parallel zu denen, die vorstehend für Kalenderwochen beschrieben wurden. Der einzige Unterschied ist, dass die Nummerierung der Wochen mit dem ersten Tage des Geschäftsjahres (z. B. mit dem 1. Oktober) und nicht mit dem 1. Januar beginnt.
Wochenbasiert
Wochenbasierte Geschäftsjahre bestehen aus 52 oder 53 Geschäftswochen, wobei jede Woche aus sieben Tagen besteht und am designierten Wochentag beginnt. Zur vollständigen Festlegung dieser Art von Geschäftsjahr sind folgende Informationen erforderlich: ein Wochenanfangstag, ein Referenzdatum und eine Methode für Beginn bzw. Ende des Geschäftsjahres. Der Wochenanfangstag ist der Wochentag (z. B. Montag), an dem jede Woche beginnt. Das Referenzdatum ist ein gegebener Monat oder Tag, aus dem der Beginn oder das Ende des Geschäftsjahres hervorgeht. Durch die Methode für Beginn bzw. Ende des Geschäftsjahres wird genau spezifiziert, in welcher Weise sich der Beginn oder das Ende des Geschäftsjahres auf das Referenzdatum bezieht.
Ein Geschäftsjahr kann beispielsweise als ein Jahr definiert werden, dass am ersten Montag nach dem 15. Mai beginnt. In diesem Fall ist der Wochenanfangstag ein Montag und das Referenzdatum der 15. Mai. Als Methode für Beginn/Ende wird „beginnt am oder nach dem“ verwendet. Im Jahre 2008 war der 15. Mai z. B. ein Donnerstag. In diesem Fall würde das Geschäftsjahr von 19.05.2008 (dem ersten Montag nach dem 15. Mai) bis einschließlich 17.05.2009 (dem Tag vor Beginn des nächsten Geschäftsjahres) laufen. Geschäftsjahre werden meistens nach dem Kalenderjahr benannt, in dem sie enden. Das vorstehend beschriebene Geschäftsjahr würde daher das „Geschäftsjahr 2009“ sein.
Das genaue Anfangs- und Enddatum eines wochenbasierten Geschäftsjahres kann sich von Jahr zu Jahr natürlich etwas verschieben, je nachdem, auf welches Datum der Wochenanfangstag in Bezug auf das Referenzdatum fällt. Aber wochenbasierte Geschäftsjahre enthalten immer 364 oder 371 Tage, d. h. 52 oder 53 volle Wochen.
Der Wochenanfangstag kann irgendeiner der 7 Wochentage sein. Beim Referenzdatum kann es sich um irgendeine gültige Monat/Tag-Kombination handeln (der 29. Februar stellt dabei natürlich aus bekannten Gründen eine Ausnahme dar). Für Beginn/Ende gibt es vier Möglichkeiten, die unterstützt werden:
Das Jahr beginnt am ersten Wochenanfangstag nach dem Referenzdatum.
Das Jahr beginnt an dem Wochenanfangstag, der dem Referenzdatum am nächsten liegt.
Das Jahr endet am letzten Wochenbeendungstag vor dem Referenzdatum.
Das Jahr endet an dem Wochenbeendungstag, der dem Referenzdatum am nächsten liegt.
Der Wochenbeendungstag geht aus dem Wochenanfangstag hervor.
Es gibt keine Standardmethoden dafür. wie wochenbasierte Geschäftsjahre in Halbjahre, Quartale und Perioden unterteilt werden sollten. Monarch Classic unterstützt hierfür zwei grundlegende Methoden:
Das Jahr ist in vier Dreizehnwochenperioden unterteilt.
Das Jahr ist in dreizehn Vierwochenperioden unterteilt.
Wenn Unterteilungsmethode Nr. 1 gewählt wird, kann jedes Quartal zusätzlich in vier- oder fünfwöchige Perioden aufgeteilt werden, und zwar unter Verwendung irgendeines der folgenden drei Muster: 4-4-5, 4-5-4, or 5-4-4. Wenn Aufteilungsmethode 2 gewählt wird, sind die Perioden offensichtlich jeweils 4 Wochen lang, aber es ist trotzdem möglich, „Geschäftsquartal“-Intervalle zu verwenden, in welchem Fall ein Quartal willkürlich als aus 13 Wochen bestehend definiert wird, und die Quartalbegrenzungen entsprechen dann meistens nicht den Periodenbegrenzungen.
Ganz gleich, welche Methode zur Unterteilung des Jahres in Quartale und Perioden verwendet wird, Halbjahre bestehen immer aus zwei Quartalen.
Eine weitere Besonderheit von wochenbasierten Geschäftsjahren ist das Abrechnen der zusätzlichen Woche (d. h. der 53. Woche) in den Jahren, die aus 53 Wochen bestehen. Bei Verwendung von Aufteilungsmethode 1 legt der Benutzer ausdrücklich das Quartal (1 – 4) und die Periode (1 – 3) innerhalb des Quartals fest, in welche die zusätzliche Woche platziert werden soll. Bei Methode 2 gibt der Benutzer dagegen nur die Periode (1 – 13) an, die die zusätzliche Woche enthalten soll.
Weitere diesbezügliche Informationen sind unter Mit Zeitintervallen arbeiten zu finden.
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